GDV, Pressemitteilung vom 03.07.2017, Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV)

Unfälle an Bahnübergängen sind in der Regel kein Problem der Bahntechnik, sondern der kreuzenden Kraftfahrer. Wie eine neue Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigt, wurde bei 84 Prozent der Unfälle an unbeschrankten, aber mit Blinklicht gesicherten Übergängen das Rotlicht überfahren. Nicht nur versehentlich, sondern oft sogar absichtlich.

Selbst bei heruntergelassenen Halbschranken versuchen Kraftfahrer, diese zu umkurven: Mit 42 Prozent ist das die Unfallursache Nummer 1 an diesen Übergängen. Bei Bahnübergängen, die nur mit dem Andreaskreuz gekennzeichnet aber nicht technisch gesichert sind, haben 81 Prozent der Verkehrsteilnehmer den Zug nicht oder zu spät bemerkt.

„Wenn es zu einem Crash kommt, ist die Zerstörungskraft wegen der Massenunterschiede und der Geschwindigkeit des Zuges enorm“, so Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), „sitzen dann noch Menschen in dem getroffenen Fahrzeug, haben diese kaum eine Überlebenschance.“