Der Anteil der Lebensversicherer an der Geldvermögensbildung der privaten Haushalte hat sich 2006 nach heute veröffentlichten Zahlen der Deutschen Bundesbank von 19,1 % (2005) auf 19,9 % erhöht. Im Jahr 2004 hatte der Anteil noch 17,2 % betragen. Da die Geldvermögensbildung insgesamt etwas zurückgegangen ist, lag der Absolutbetrag der Lebensversicherung mit 25,4 Mrd. Euro ebenfalls etwas unter dem Vorjahreswert (25,9 Mrd. Euro). Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte allein bei Lebensversicherungen belief sich nach den Bundesbank-Zahlen Ende 2006 auf 695 Mrd. Euro. Der ebenfalls heute vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlichten Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2006“ zufolge, erreichte der Kapitalanlagebestand der Lebensversicherer 2006 einschließlich Pensionskassen rund 676 Mrd. Euro. Dazu kommen noch Kapitalanlagen bei den Rückversicherern für in Rückdeckung gegebenes Lebensgeschäft und das ebenfalls nicht enthaltene Kapitalanlagevolumen für fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen.

Laut endgültigem Geschäftsergebnis wurden 2006 mit 78,3 Mrd. Euro (+ 4,1 %) rund 2.000 Euro je Haushalt in Deutschland in Lebensversicherungen oder in von Lebensversicherern gegründete Pensionskassen oder Pensionsfonds eingezahlt. Besonders dynamisch entwickelten sich 2006 die Einmalbeiträge. Ursächlich dafür war neben den größeren Freiheiten aufgrund des Alterseinkünftegesetzes – es müssen nicht mehr mindestens fünf gleichmäßige Jahresbeiträge eingezahlt werden – auch der Abschluss sofort beginnender Rentenversicherungen. Zusammen mit dem Neuabschluss von gut 2 Mio. Riester-Verträgen und dem zum Jahresende 2006 deutlich anziehenden Geschäft mit Basis-Renten zeigt dies eine stark zunehmende Bedeutung von Altersversorgungsverträgen, die auf lebenslange Leistungen gerichtet sind. Der Vertragsbestand stagnierte aufgrund der ebenfalls großen Zahl ablaufender Verträge allerdings bei rund 97 Mio. Stück. Entsprechend stiegen die ausgezahlten Versicherungsleistungen auf 66,7 Mrd. Euro (+ 3,9 %). Dies entspricht Auszahlungen von etwa 183 Mio. Euro pro Tag.

GDV-Geschäftsführer Prof. Wolf-Rüdiger Heilmann bewertet das gewachsene Beitragsaufkommen und das bei Lebensversicherern gewachsene Geldvermögen der privaten Haushalte zwar grundsätzlich als sehr positiv. Angesichts der demographischen Entwicklung bleibe dieser Zuwachs jedoch noch weit hinter den Notwendigkeiten an zusätzlicher Vorsorge zurück. Immer noch werde in Deutschland falsch, d. h. zuviel in kurzfristige Geldanlagen gespart. Dies werde im europäischen Vergleich besonders deutlich: Der deutsche Lebensversicherungsmarkt liege, obwohl er mit Abstand der bevölkerungsreichste in Europa ist, deutlich hinter Großbritannien und Frankreich. Je Einwohner würden dort, wie in vielen europäischen Nachbarstaaten, zwei bis dreimal so hohe Beträge in Lebensversicherungen investiert wie in Deutschland. Dieses Aufhol- und Wachstumspotential zu Gunsten langfristiger Vorsorge gelte es in den nächsten Jahren auszuschöpfen, so Heilmann.

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Quelle: GDV, Pressemitteilung vom 21.6.2007